THEREDA
THEREDA (Thermodynamische Referenz-Datenbasis) ist ein Verbundprojekt, dessen Ziel die Erstellung einer umfassenden und intern konsistenten thermodynamischen Referenzdatenbasis für geochemische Modellrechnungen von wässrigen Elektrolytlösungen bis zu hohen Konzentrationen ist. Dies ist essentiell für Nah- und Fernfeldprozesse in verschiedenen Gesteinsformationen, welche als potenzielle Endlager für radioaktive und chemo-toxische Abfälle in Deutschland und anderen Staaten diskutiert werden.
THEREDA stellt thermodynamische Daten und Pitzer-Wechselwirkungskoeffizienten für wässrige Lösungen bereit. Gekoppelt an geeignete Codes ermöglicht dies die Berechnung von Löslichkeiten von radiotoxischen und chemisch-toxischen Elementen. Hier folgen wir dem Ansatz der thermochemischen Datenbank der OECD-NEA. Derzeit stellt THEREDA für das Wirtsgestein Salz die weltweit einzige Datenbank dar, die polytherm das gesamte System der ozeanischen Salze einschließlich der Säuren und Basen umfasst.
Unsere Arbeit konzentriert sich auf die kritische Bewertung und Bereitstellung von Daten, die die Berechnung von Löslichkeiten in hochkonzentrierten, salzhaltigen Lösungen, wie sie in Steinsalz oder verschiedenen Tonformationen vorkommen können, unterstützen. Daten aus der NEA-Datenbank werden bei Bedarf angepasst oder ergänzt. Insbesondere werden Pitzer-Wechselwirkungskoeffizienten hinzugefügt, die konsistent zu den in THEREDA bereitgestellten thermodynamischen Standarddaten sind.
Im Gegensatz zu den sehr restriktiven Qualitätsanforderungen der OECD-NEA-Datenbank stellen wir auch Daten von geringerer Qualität zur Verfügung, wenn diese für die Berechnung experimentell bestätigter Löslichkeitsdaten erforderlich sind. Eine Klassifikation nach der Quelle, der Qualität und der Art der primären experimentellen Daten, aus denen die eingegebenen thermodynamischen Daten abgeleitet wurden, wurde entwickelt, um die Benutzer von THEREDA anzuleiten.
Die interne Datenstruktur von THEREDA ist ausgesprochen flexibel gehalten und ebnet den Weg für zukünftige Erweiterungen der Datenbank, z.B. für andere potentielle Wirtsgesteine oder Schadstoffe. Alle Arbeiten an THEREDA erfolgen dezentral über eine Web-Schnittstelle an der Datenbank. Die Einhaltung der Qualitätsanforderungen und die interne Datenkonsistenz wird durch in die Datenbank eingebettete Kontrollmechanismen sichergestellt. Eine umfassende Dokumentation der Daten begleitet die Web-Schnittstelle.
Geplant, durchgeführt und weiterentwickelt wurde und wird THEREDA gemeinsam von etablierten Forschungsinstitutionen, welche auf dem Gebiet der Endlagerung von radioaktiven Abfällen bzw. zu den potenziellen Wirtsgesteinen forschen. Die THEREDA-Partner sind offen für die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen aus dem In- und Ausland, die auf einem ähnlichen Gebiet tätig sind. Fragen zu den Möglichkeiten einer assoziierten Partnerschaft mit THEREDA können an den Projektkoordinator Helge Moog oder an alle anderen Projektpartner gerichtet werden.